Beschluss: Abstimmungsergebnis:

Abstimmung: Ja: 6, Nein: 0

Sachverhalt:

Die Gemeinde Niedernberg beabsichtigt, auf einem Teilbereich der Erweiterungsfläche des Friedhofs eine Urnen-Grabanlage zu errichten. Ein entsprechender Grundsatzbeschluss wurde bereits gefasst und das Planungsbüro Thomas Struchholz hat bereits mit der Ausführungsplanung und den Vorarbeiten zur Ausschreibung der Gewerke begonnen.

 

Im Vorgriff auf die Maßnahme wurde vom Büro Brehm aus Großostheim eine Bodenanalyse des Wegematerials im Erweiterungsteil erstellt. Dabei ergab sich, dass das verbaute Wegematerial im Oberbau Arsen und Eluat und der Unterbau PAK enthält. Die Böden sind daher in die Qualitätsstufen LAGA 2.1 bzw. 1.2 einzustufen und können nicht überall wieder verbaut werden.

 

Das arsenhaltige Obermaterial stammt vermutlich aus dem Sailaufer Steinbruch. Dieses Material wurde u.a. auch beim Ausbau der A3 verwendet. Eine Möglichkeit, hier Regressforderungen geltend zu machen, sieht die Verwaltung nicht. Im Unterbau wurde Recyclingmaterial verbaut. Auch hier lassen sich aus Sicht der Verwaltung keine Forderungen mehr ableiten.

 

Es besteht die Möglichkeit, die Wege zu belassen und die Höhenplanung des neuen Grabfeldes so zu überarbeiten, dass die vorhandenen Wege überbaut werden. Dann müsste nur das Material entsorgt werden, das unmittelbar durch Urnen-Grabplätze und den „Lbensfluss“ ausgekoffert würde.

 

Für zukünftige Generationen würde dies jedoch bedeuten, dass bei allen weiteren Erweiterungen oder Veränderungen immer wieder „Altlasten“ zu beseitigen wären.

Es ist davon auszugehen, dass die Entsorgung belasteter Böden in Zukunft schwieriger und teurer werden wird. Außerdem würde die Trennung der Materialien durch einen jetzigen Überbau erschwert werden.

 

Eine Reduzierung der Wegebreite im Zusammenhang mit der Altlastbeseitigung wird empfohlen, da sich dadurch langfristig die Wegeunterhaltskosten deutlich reduzieren.

 

Folgende Kostenzusammenstellungen wurden seitens des Büro Struchholz hierzu erstellt:

 

Entsorgung der Wegbeläge nur im nordöstlichen Bereich der Friedhofserweiterung abzgl. bereits eingeplanter Kosten: 74.423,31 €

Entsorgung der Wegbeläge im gesamten Bereich der Friedhofserweiterung abzgl. bereits eingeplanter Kosten: 175.264,99 €

Wiederherstellung der erforderlichen Wege mit wassergebundener Decke und Stahleinfassung: 95.458,83 €

Wiederherstellung der erforderlichen Wege mit wassergebundener Decke und Stahleinfassung in reduzierter und optimierter Wegebreite: 86.655,80 €

 

Die Verwaltung empfiehlt, die alten Wegebeläge im gesamten Erweiterungsteil des Friedhofs entfernen und fachgerecht entsorgen zu lassen und die Wege entsprechend der Materialwahl für die Urnenfelderweiterung neu zu errichten. Dabei sollen die Wege auch in der Breite optimiert werden. Eine entsprechende Planskizze des Büro Struchholz liegt vor.

 

In Summer ergeben sich beim Ausbau aller belasteten Wege und dem Wegeersatzbau Schätzkosten von 175.264,99 € + 86.655,80 € = 261.920,79 € brutto.


Beschluss:

Die Gemeinde Niedernberg lässt im Zuge der Neuanlage eines Urnen-Grabfeldes am Erweiterungsteil des Friedhofs die vorhandenen Wege ausbauen und durch neue wassergebundene Wegedecken erneuern. Die Mehrkosten für Rückbau und Entsorgung des alten Wegematerials und für Ersatzneubau der Wege zur bisherigen Planung belaufen sich auf ca. 260.000 € brutto.