Beschluss: Zur Kenntnis genommen

Mitteilung:

Bürgermeister Jürgen Reinhard informierte die Gemeinderatsmitglieder mit Mail vom 15.05.2020 über die beabsichtigte Sperrung, welche am 19.05.2020 vollzogen wurde. Im Amtsblatt vom 22.05.2020, sowie im MainEcho wurde die Bevölkerung entsprechend informiert.

 

Bekanntmachung im Amtsblatt:

Massenandrang verhindern – Liegewiese wird gesperrt!

Liebe Niedernberger, liebe Niedernbergerinnen,

unser HonischBeach ist im Sommer Anziehungspunkt für die ganze Region. An heißen Tagen wollen große Besuchermassen an das kühle Wasser. Auf der Liegewiese schaut dann kein Grashalm mehr hervor. Die ganzen Begleiterscheinungen sind allen bekannt.

Jetzt im Pandemiefall und auch schon bei den Ausgangsbeschränkungen waren wieder zahlreiche Besucher am Strand. Die Polizei war häufig vor Ort. Die Abstandsregeln werden oft nicht eingehalten. Jetzt wenn es wieder wärmer wird, wird der Druck immer größer werden. Die Menschen werden trotz Pandemie dort hinströmen.

Das Gelände ist aus allen Richtungen frei zugänglich, wir können das unter normalen Bedingungen kaum kontrollieren. Hinzu kommt, dass der ansässige Pächter bereits aufgeben musste und das Gebäude nicht bewirtschaftet ist. Über den Sommer wird es hier keine Neuregelung geben. Damit ist der Zugang zu den sanitären Einrichtungen, die Sauberkeit und die Einhaltung von Hygienemaßnahmen nicht gewährleistet.

Auch wenn es weitere Lockerungen geben wird, die Abstandsregel bleibt bestehen. Badeeinrichtungen, Schwimmbäder und sonstige Freizeiteinrichtungen sind nach der derzeitigen Verordnung weiterhin geschlossen. Ein solcher Betrieb könnte auch nur mit Hygienekonzepten und Mengenbeschränkungen gehen. Das können wir am See nicht gewährleisten.

Dabei allein auf Eigenverantwortung zu setzen wird bei dem enormen Andrang nicht funktionieren. Unter Pandemiegesichtspunkten können wir keinen geordneten Betrieb sicherstellen und laufen bei weiter steigenden Temperaturen in ein großes Problem. Aufgrund dessen wird die Liegewiese am HonischBeach ab sofort mit einem Bauzaun abgesperrt. Die Schranke des Parkplatzes bleibt weiterhin geschlossen.

Unseren Schwimmern und Schwimmerinnen wollen wir weiterhin die Möglichkeit eines Einstieges ermöglichen, dafür bleibt am westlichen Rand ein Teilstück geöffnet. Weiterhin bleibt der Spielplatz zugänglich. Auch der Seerundweg bleibt offen.

Aufgrund der Befürchtung, dass auf den restlichen See der Druck steigen wird, werden hier vermehrt Kontrollen durch Verkehrsüberwachung und eine Bestreifung durch die Sicherheitswacht stattfinden. Wasserwacht und Polizei begrüßen die Maßnahme.

Bitte achten Sie auf den nötigen Mindestabstand außerhalb der eigenen Kernfamilie. Sollte die Nichteinhaltung der Abstandsregelung, etc. zu Problemen führen, muss hier leider ggf. nochmals nachgebessert werden.

Ich hoffe auf Verständnis und Unterstützung für diese Entscheidung und die getroffenen Maßnahmen!

Ihr Bürgermeister

Jürgen Reinhard“

 

Freibäder können nach der fünften bayrischen Infektionsschutzverordnung vom 29.05.2020 unter Einhaltung einiger Voraussetzungen geöffnet werden. Unter anderem muss gewährleistet sein, dass die Zahl der gleichzeitig anwesenden Badegäste nicht höher ist als eine Person je 20 m². Toilettenanlagen müssen entsprechend regelmäßig gereinigt werden. Zu- und Abgänge müssen zur Vermeidung von Begegnungsverkehr geregelt sein.

Aufgrund des freien Zugangs zum Seengebiet kann dies nicht gewährleistet werden. Auch bei einer eventuellen Lockerung der Vorschriften bestünde weiterhin das Problem des Toilettentrakts, dessen Reinigung aufgrund der Schließung des Kiosks nicht gegeben ist.

 

Die Abstandsregeln und die Hygieneauflagen bleiben weiterhin bestehen. Aufgrund dessen bleibt der HonischBeach für die Saison 2020 geschlossen.

Auch wenn sich die Besucherströme an andere Bereiche des Sees verlagern und die aktuell geltenden Abstandsregelungen dort nicht eingehalten werden, wäre eine Öffnung des HonischBeachs nicht zielführend, da sonst weitaus mehr Besucher anreisen würden. Die Einhaltung der Abstandsregelungen liegt in der Eigenverantwortung der Besucher.

 

Am Südbereich des Hotelsees, in dem sich die Flachwasserzonen, Biotopstrukturen und das Fischlaichgebiet befinden, wurde in der Pfingstwoche ein Weidezaun aufgestellt. Die Angler haben durch ein Tor weiterhin Zugang zu diesem Bereich. Der Weidezaun soll die Regelung, dass in diesem Bereich das Schwimmen verboten ist, verstärken. Die baurechtlichen Voraussetzungen wurden entsprechend in die Wege geleitet. Dieser Bereich ist gesperrt und das Betreten nur mit Zugangsberechtigung gestattet. Eine Zuwiderhandlung kann durch die Polizei geahndet werden.

 

Trotz der Sperrung des HonischBeachs reisen an warmen Tagen zahlreiche Badewillige nach Niedernberg. Aufgrund der Sperrung belagern sie nun die anderen Bereiche rund um den See. So werden am Silbersee der Taucheinstieg, der Hundebadestrand und die Seitenbereiche besonders frequentiert. Am vergangenen Wochenende wurde der Bauzaun am HonischBeach unerlaubt geöffnet und der Bereich von Jugendlichen genutzt.

 

Die Kommunale Verkehrsüberwachung ist sensibilisiert und kontrolliert intensiv die Parksituation. An der Orgeldingerzufahrt wird auch intensiv kontrolliert. Das Bußgeld beträgt aufgrund der Durchfahrt des Durchfahrt-verboten-Schildes 55 Euro.

Der liegengelassene Müll stellt weiterhin ein Problem dar.

Die Sicherheitswacht bestreift vermehrt die entsprechenden Bereiche. Vor allem soll hier das Badeverbot am Südufer des Hotelsees sowie die weiteren Regelungen in der Satzung wie Müllmitnahme, Grillen, etc. beachtet werden.

 

Das Niedernberger Seegebiet ist sehr attraktiv und entwickelte sich immer mehr zu einem touristischen Anziehungspunkt. Der hohe Andrang in den heißen Sommermonaten beschert durch den offenen Zugang die zahlreichen negativen Begleiterscheinungen, die zu häufigen Beschwerden führen und mittlerweile auch einen enormen Aufwand in der Verwaltung erzeugen. Die „ordentlichen“ Besucher und auch Anwohner werden durch das Verhalten beeinträchtigt.

 

Über die im vergangenen Jahr aufgestellte Satzung ist ein Vollzug der Verstöße möglich. Dennoch werden auch in den kommenden Jahren die Problemfelder Partys, Müll, Gänse und Parken in den Sommermonaten bestehen bleiben. Der Gemeinderat muss sich mit dieser Thematik in Zukunft erneut beschäftigen.