Sachverhalt:

In seiner Sitzung vom 07.04.2020 wurde der Ferienausschuss der Gemeinde Niedernberg darüber informiert, dass bei Bodenuntersuchungen im Bereich der Wegeführung der Friedhofserweiterung belastetes Material gefunden wurde.

 

Neben dem Obermaterial, das Arsen und Eluat enthält wurde in der unteren Tragschicht PAK gefunden. Die Böden mit Arsen und Eluat werden in die Qualitätsstufe LAGA 2.1, der Böden mit PAK in LAGA 1.2 eingestuft.

 

Auf Grund der Bodenerkundung des Büro Brehm wurde davon ausgegangen, dass der Wegeaufbau im Bestand 40-42 cm dick ausgebildet wurde. Auf dieser Grundlage wurde vom Büro Struchholz eine Kostenermittlung zur Beseitigung der Altlasten aus dem Friedhof erstellt. Diese war auch Basis des Beschlusses vom 07.04.2020.

 

Während der Bauarbeiten durch die Fa. Schwarzkopf wurde vor Ort nun festgestellt, dass zumindest in Teilbereichen des Friedhofs die Dicke der alten Wegeschicht deutlich von der Annahme für die Kostenrechnung abweicht. Die Abweichung beträgt z.T. bis 20 cm.

 

Die Fa. Schwarzkopf hat die Gemeindeverwaltung am 10.09.2020 darüber informiert, dass nach deren überschlägiger Schätzung beim Ausbau des gesamten Wegebaus mit Mehrkosten von bis zu 75.000 € netto zu rechnen ist.

 

Da es sich bei dem Material, das in der Lage unterhalb 40cm ansteht, um Material mit PAK-Belastung und damit um Material der Qualitätsstufe LAGA 1.2 handelt, schlägt das Büro Struchholz eine Bauvariante vor, bei der die tiefere Wegeschicht im Boden verbleiben kann.

 

Der Vorschlag des Büro Struchholz sieht vor, die Wage auf 40 cm tiefe auszukoffern, mit einem Geotextil abzudecken und darauf den neuen Wegeaufbau aufzubringen. Das hochgiftige Arsen wäre dann komplett entsorgt und nur von dem weniger belasteten Recycling-Material bleibt ein Rest im Boden. Dabei entstünden lediglich Mehrkosten in Höhe von ca. 1.500 € netto für das Geotextil.

 

Die Verwaltung empfiehlt, dem Vorschlag des Büro Struchholz zu folgen.

Beschluss:

Der Bau- und Umweltausschuss der Gemeinde Niedernberg spricht sich gegen die Wegeauskofferung über eine Tiefe von mehr als 40cm im Mittel aus.